Martial Arts

Wie uns Kung Fu, Karate, Taekwondo und co. gesund und fit halten

Auf den ersten Blick scheint das ein Wiederspruch zu sein. Kämpfen hat doch nichts mit Gesundheit gemein. Doch kann das Gegenteil der Fall sein, wenn man es richtig angeht. Warum die asiatischen Kampfkünste als Gesundheitssport hoch im Trend liegen erfahrt Ihr hier.

Was bietet mir Kampfkunst?

Eine besondere Bedeutung kommt den Kampfkünsten als Körperschule zu, da neben einer gleichmäßigen Entwicklung der Muskulatur die Gelenkigkeit, Balance und Reaktionsfähigkeit entwickelt wird.

Das heißt nicht, dass die Bewegungen in Zeitlupe ausgeführt werden müssen. „Egal von welchem Stil, von welchem Tempo wir sprechen – wir trainieren so, dass die Bewegungen Kraft haben könnten, als hätten sie ein Ziel“, Jürgen Knees, Vorsitzender des bonn Shido e.V..

Der ganze Geist wird auf die Bewegung ausgerichtet, so dass die Abläufe zu einer Fokussierung auf das wesentliche führen. Darum gilt Kampfkunst in Asien auch als geistige Übung. „Es geht dabei nicht vorrangig darum. wie ich einen möglichen Gegner möglichst schnell umhauen kann, sondern um inneres Wachstum, die Entwicklung innerer Stärken, ganz nach dem Motto „Kämpfen lernen um nicht kämpfen zu müssen“. Der Sieg über uns selbst steht im Vordergrund“, so Knees. Wettbewerb und Vergleich mit anderen spielen keine Rolle. Und darin unterscheidet sich Kampfkunst auch von Kampfsport.

Überblick der bekanntesten

Kampfkünste

Tai Chi

Das aus dem alten China stammende Tai Chi ist eine sog. „innere Kampfkunst“, die im Gegensatz zu den sog. „äußeren Kampfkünsten“ wie Karate und Taekwondo nicht den Einsatz exposiver Muskelkraft verwendet, sondern mit seinen sanft fließenden Bewegungen die Faszien trainiert und die innere Lebensenergie „Qi“ entwickelt und diese effektiv gegen den Angreifer einsetzt. Im klassischen Tai Chi werden nicht nur Solo-Handformen unterrichtet sonder auch der Einsatz von Waffen wie Schwert, Fächer, Säbel und Speer.

qi gong

Qi Gong bedeutet „Arbeit mit der Lebensenergie“ (Qi) und ist Bestandteil der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM). Qi Gong mit seinem weit über 2000 Jahre alten Erfahrungshorizont gründet auf der praktischen Anwendung des Prinzips von Yin und Yang. Die Übungen des Qi Gong korrekt erlernt und geübt pflegen und stärken den Fluss der Lebensenergie. Die notwendige harmonische Verbindung von Körper, Geist und Seele führt zur Aktivierung der Selbstheilungskräfte des Menschen und führt zu mehr Vitalität, innerer Achtsamkeit und umfassender Harmonie.

Kung-Fu

Unter dem Begriff Kung Fu fasst man verschiedene chinesische Kampfkunststile zusammen. Es ist körperlich herausfordernd und verlangt dem Körper ein hohes Maß an Ausdauer, Beweglichkeit und Konzentration ab. Einige Formen werden mit Waffen, wie etwa einem Schwert, ausgeführt. Geeignet für alle, die körperliche Herausforderung und geistige Klarheit suchen.

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Aikido

Ganz auf die Selbstverteidigung ausgerichtet ist die japanische Kampfkunst Aikido. Durch Wurf und Haltetechniken soll ein Gegner von seinem Angriff angehalten werden. Die Kampfkunst ist von einer friedlichen geistigen und philosophischen Grundhaltung geprägt. Geeignet für alle, die gerne Selbstverteidigung mit mentalem Training verbinden wollen.

Karate

Die japanische Kampfkunst Karate beinhaltet vor allem Schlag-, Stoß-, und Tritttechniken. Es trainiert körperliche Kondition, Beweglichkeit und Schnelligkeit und ist heute sehr häufig sportlich orientiert. Geeignet für alle, die es sportlich mögen und dennoch den ganzheitlichen Zugang suchen.

Taekwondo

Ist eine koreanische Kampfkunst, die wie Karate auf Schnelligkeit ausgerichtet und häufig als sportlicher Wettkampf ausgeführt wird. Geeignet für alle, die die körperliche Herausforderung suchen.

Ist das Verletzungsrisiko bei Kampfkunst hoch?

Im Gegensatz zu machen Ballsportarten und ist die Verletzungsgefahr recht niedrig.

Auch wenn gerade das schnelle Kung Fu und das eher sportliche Taekwondo auf den ersten Blick sehr unterschiedlich wirken – eines haben sie gemeinsam: die Selbstbeherrschung.

Darin sieht Knees den Hauptgrund für die niedrige Verletzungsrate im Kampfsport „Das Erste, was Schüler im bonn Shido lernen, ist der respektvolle Umgang miteinander – gerade, weil wir die Kenntnis haben, einander wirklich weh zu tun.“ Selbstkontrolle und die Achtung der Gesundheit unseres Trainingspartnern haben oberste Priorität.

Ist Kampfkunst für Kinder geeignet?

Kinder profitieren sehr davon, dass es in den Kampfkünsten wie Kung Fu nicht darum geht, sich auszupowern. Es geht neben Fitness genauso um Impulskontrolle, Konzentration und Wahrnehmung – also um eine ganzheitliche Entwicklung.

Auf diese Weise fördert das Training bei Kindern auch Selbstvertrauen, innere Ruhe und die Fähigkeit, sich zu fokussieren. „Im Austausch mit den Eltern erfahren wir mitunter, dass sich unsere Schüler durch das Training in unserem Verein persönlich weiterentwickeln – und sich manchmal sogar die Schulnoten verbessern“. Das gelernte lässt sich also durchaus auf den schulischen Alltag übertragen.

Lernen duch Wiederholung

Wiederholung und Spaß – die beste Kombination beim Lernen. Gerade in den Kampfkünsten kommt es darauf an die Techniken durch Wiederholungen zu verbessern. Das kann manchmal stupiede und eintönig wirken. Doch lernen besonders Kinder auf diesem Wege, dass es sich lohnt sich auch mal für eine Sache zu knechten. Wenn sich dann der Erfolg – z.B. durch bestehen einer Gürtelprüfung, als Gradmesser des Könnens, ist die Freude und Zufriedenheit groß. Kinder lernen auf diese Art den Weg der kleinen Schritte zu gehen und so schritt für Schritt das große Ganze anzusteuern.

Fördert Kampfkunst die Resilienz?

Man kann sagen, dass das Training in den Kampfkünsten die Fähigkeit mit  Widerständen, Belastungen und Stress von außen fertig zu werden fördert. Negative Ereignisse werden eher als Chance sich weiter zu entwickeln begriffen. Dieser positive Effekt kommt auch schon unseren Kleinsten zu gute und lässt sich hervorragend auf andere Bereiche wie Schule und Alltag übertragen. 

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